Zentralamerikakonflikt

Zentralamerikakonflikt
Zentral|amerikakonflikt,
 
internationaler Konflikt, ausgelöst durch die Machtübernahme der marxistischen Sandinisten in Nicaragua (1979) vor dem Hintergrund extremer sozialer Gegensätze in der gesamten Region. Gegen die Sandinisten, die Hilfe von der UdSSR erhielten, formierten sich die »Contras«, die von den USA unter Präsident R. Reagan finanziell und militärisch ausgerüstet wurden; ihre Stützpunkte lagen v. a. im benachbarten Honduras. Gleichzeitig kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Guerillaorganisationen und Militärs in El Salvador und Guatemala, deren rechtsgerichtete Regierung ebenfalls von den USA gestützt wurden. In den 1980er-Jahren hatte der Bürgerkrieg die gesamte Region erfasst (über 100 000 Kriegsopfer, darunter sehr viele Zivilisten, 2,5-3 Mio. Flüchtlinge). Bereits 1983 begannen Friedensverhandlungen durch die Gruppe der Contadora-Staaten; besondere Verdienste erwarb sich dabei der costaricanische Politiker O. Arias Sánchez, auch die OAS spielte eine wichtige Rolle als Vermittler. Mehrere Abkommen (u. a. das Esquipulas-II-Abkommen 1987) setzten einen Prozess in Gang, der Anfang der 1990er-Jahre zur Befriedung der Region führte. Mit der Gründung des Zentralamerikanischen Integrationssystems (1993) erhielt die Zusammenarbeit der zentralamerikanischen Staaten eine neue Qualität.
 
 
Krisengebiet Mittelamerika. Interne Probleme, weltpolit. Konflikte, hg. v. H. Nuhn (1985);
 L. Gabriel: Aufstand der Kulturen. Konfliktregion Zentralamerika (Neuausg. 1988);
 W. Dietrich: Die Bemühungen um den Frieden in Zentralamerika 1983-1989 (1990);
 U. Niebling: Kriege in Zentralamerika seit 1945 (1992);
 
Central Amerikca. Fragile transition, hg. v. R. Sieder (New York 1996);
 M. Krennerich: Wahlen u. Antiregimekriege in Zentralamerika (1996).

Universal-Lexikon. 2012.

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